Hannover, 23.11.2012. Das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport und der Landessportbund Niedersachsen haben im Jahr 2012 eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel "Ehrenamt und Engagement im Sport" ins Leben gerufen.
Das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport und der Landessportbund Niedersachsen haben im Jahr 2012 eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel "Ehrenamt und Engagement im Sport" ins Leben gerufen. Nach der Auftaktveranstaltung in Hannover folgten vier regionale Veranstaltungen in Hildesheim, Osnabrück, Salzgitter und Nordhorn. "Wir wollen mit dieser Reihe klar zum Ausdruck bringen, wie wichtig unsere Ehrenamtlichen und Engagierten sind – kein Zweifel: Ohne sie gäbe es die breiten Möglichkeiten unseres Vereinssports nicht!", so der Innen- und Sportminister Uwe Schünemann.
Der Minister hat alle Veranstaltungen besucht und sich auf "Zuhör-Tour" zu den Sportvereinen in Niedersachsen begeben. "Mein Wunsch war es, mit den Vertreterinnen und Vertretern der Vereine ins Gespräch zu kommen und zu hören, "wo der Schuh drückt". Unsere Veranstaltungsreihe hat nicht nur dem Informationsaustausch gedient, sie hat auch substanzielle Ergebnisse gebracht. Ich habe die Anregungen und Ideen der Vereinsvertreter aufgegriffen, um Handlungsempfehlungen und konkrete Initiativen "pro Ehrenamt" zu entwickeln."
Als Ergebnis der Veranstaltungsreihe werden die wichtigsten Handlungsempfehlungen und Initiativen "pro Ehrenamt" im Rahmen der Abschlussveranstaltung am 23. November 2012 im Gästehaus der Landesregierung vorgestellt. Diese sind:
1. "Ehrenamtspaket" auf Bundesebene weiter ausbauen!
Beschränkung der zivilrechtlichen Haftung von ehrenamtlich tätigen Vereinsmitgliedern,
Erhöhung der Übungsleiterfreibeträge, Vereinfachung von steuerlichen Regelungen,
um die Vereine zu entlasten.
2. Niedersächsisches Sportfördergesetz auf den Weg gebracht
Neben der finanziellen Planungssicherheit für den Sport ist das ehrenamtliche
Engagement erstmals als förderungswürdige Aufgabe gesetzlich verankert.
3. Bürokratieabbau
Bei Gesetzesvorhaben darf keine zusätzliche Bürokratie entstehen. Gesetze müssen
"pro Ehrenamt" überprüft werden. Auch die Sportorganisation muss prüfen, ob
Bürokratie im Verwaltungsablauf abgebaut werden kann. Gute Beispiele für Bürokratieabbau müssen herausgestellt werden und Nachahmer finden. Wir brauchen
eine "Ideenbörse" zum Bürokratieabbau!
4. Einrichtung von Ehrenamtsbeauftragten im Sport auf verschiedenen Ebenen
Ansprechpartner auf Kreis- oder Landesebene; Impulsgeber für Initiativen zum Ehrenamt, Aufbau eines Netzwerkes (Hilfestellung bei Fachfragen und Beratung der Sportvereine)
5. Das Ehrenamt braucht Akzeptanz von Arbeitgebern!
Vergabe eines Siegels an Unternehmen "pro Ehrenamt" in Niedersachsen.
Wir brauchen ein klares Bekenntnis: Ehrenamtliches Engagement der Mitarbeiter ist
gewinnbringend für jeden Arbeitgeber!
6. Qualifizierung und Anerkennung von im Sport erworbenen Schlüsselqualifikationen
In der Frage der Anerkennung von erworbenen Qualifikationen und Zertifikaten für das
Studium ist Niedersachsen mit der "Offenen Hochschule" Vorreiter. Die Anerkennung
bestimmter Qualifikationen muss ebenso für Ausbildung und Beruf gelten.
Um die Akzeptanz der erworbenen Qualifikationen im Ehrenamt in Schule,
Ausbildung und Beruf zu steigern, ist eine wissenschaftliche Untersuchung notwendig:
Welche Kompetenzen werden von Ehrenamtlichen im Sport erworben und wie wichtig
sind diese für Schule, Ausbildung und Beruf?
Einführung von verbindlichen Ehrenamtszertifikaten. Das Ehrenamt vermittelt
Schlüsselqualifikationen, diese müssen konkret benannt und anerkannt werden.
7. Gewinnung von Ehrenamtlichen
Kinder und Jugendliche müssen frühzeitig an die Vereine gebunden werden und
möglichst Verantwortung übernehmen. Das Projekt "Junior Coach" ist ein
beispielgebendes Projekt hierfür und sollte auch auf andere Sportarten übertragen
werden. Gewinnung von Senior-Experten durch Zusammenarbeit mit Seniorenbüros und
Freiwilligenagenturen.
8. Wertschätzung
Zentrale Veranstaltungen zur Anerkennung und Wertschätzung des Ehrenamtes
sind unverzichtbar. Aber auch in der Region – vor Ort – soll das Ehrenamt
öffentlichkeitswirksam dargestellt werden. Deshalb: Durchführung von vier dezentralen
Niedersächsischen Sportehrenamtstagen an unterschiedlichen Orten.
Im nächsten Jahr wird auf der Grundlage der Ergebnisse und Handlungsempfehlungen ein
umfangreicher Leitfaden mit Best Practice Beispielen erstellt. "Unser Ziel ist es, alles zu tun, um
die Zukunft des Ehrenamtes im Sport zu sichern", so der Minister.
Presseinformation des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport
Versicherungsschutz im Ehrenamt
Engagiert in Niedersachsen –
der landesweite Kompetenznachweis über ehrenamtliche Tätigkeit
Senioren- und Pflegestützpunkte Niedersachsen (SPN)
Beratung und Unterstützung für ältere Menschen
Selbsthilfe
Unterstützung des freiwilligen Engagements im Selbsthilfe-
bereich
Mehrgenerationenhäuser
Lebendiges und generations-
übergreifendes Miteinander