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Corona lässt das Wir-Gefühl in der Gesellschaft leiden

Hildesheim. Einer Forsa-Befragung zufolge leidet der Zusammenhalt in der Gesellschaft durch die Pandemie. Hilfe kommt aus dem Ehrenamt.

Symbolbild Gesellschaft

72 Prozent der Menschen in Deutschland sind der Meinung, der gesellschaftliche Zusammenhalt habe durch die Pandemie gelitten. Das ergab eine von forsa durchgeführte repräsentative Befragung, die der Deutsche Caritasverband in Auftrag gegeben hat.  Demnach meinten 37 Prozent der Befragten, der gesellschaftliche Zusammenhalt habe in der Pandemie "deutlich" gelitten. Nur fünf Prozent sagen, er habe "deutlich zugenommen". 35 Prozent finden, er habe "etwas abgenommen" und 20 Prozent, er habe "etwas zugenommen".  

Auf die Frage, welche Personen oder Organisationen den gesellschaftlichen Zusammenhalt befördern, antworten 67 Prozent, dass "Vereine und Verbände, in denen Menschen sich ehrenamtlich für andere engagieren können" dies "stark" oder "sehr stark" tun. An zweiter Stelle finden sich "Anbieter von sozialen Hilfen", mit einer Zustimmung von 60 Prozent. "Kulturelle Orte" (21 Prozent), "soziale Medien und soziale Netzwerke" (24 Prozent) und die Politik (31 Prozent) werden deutlich weniger als Zusammenhaltstifter erfahren. Bildungseinrichtungen (47 Prozent) und klassische Medien (33 Prozent) liegen dazwischen. 

Die Zahlen bestätigen, was Aktive bei der Caritas in den Diensten und Einrichtungen erleben. Es gibt großartige Momente gelebter Solidarität und viele Beispiele für ein Zusammenrücken in der Pandemie. Insgesamt überwiegt aber das Gefühl, dass das ‚Wir‘ in der Pandemie erheblich leidet", kommentiert Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa die Ergebnisse. "Die ständige Bedrohung durch das Virus und die Notwendigkeit, Abstand zu halten, haben die Kräfte erschöpft und das Miteinander in Mitleidenschaft gezogen."  

In der Umfrage äußerten die Befragten sehr große Zustimmung zu den Werten, die aus Sicht der Caritas das Fundament des gesellschaftlichen Zusammenhalts bilden. So bewerten 85 Prozent der Befragten "Respekt gegenüber allen Menschen" als "wichtig" oder "äußerst wichtig" für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Bei "Solidarität mit den Schwächsten" ebenso wie bei "gerechten Chancen für Arme und Ausgegrenzte" sind mehr als zwei Drittel (68 %) der Befragten der Meinung, diese Werte seien für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wichtig.

(Auszug)

Quelle: Website Caritas Hildesheim