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Unterstützung für Geflüchtete aus der Ukraine

Hildesheim. Die Caritas gibt wertvolle Tipps für freiwillige Engagierte, die ukrainische Flüchtlinge bei sich aufnehmen möchten.

Foto: Flagge Ukraine

Angesichts des Grauen des Krieges in der Ukraine erklären sich auch im Bistum Hildesheim immer mehr Familien bereit, Geflüchtete privat bei sich aufzunehmen. Das ist zum einen eine wunderbare Geste der Nächstenliebe, der Caritas. Doch machen manche sich viele nicht immer die weitreichenden Konsequenzen einer solchen Entscheidung klar. Daher gibt der Caritasverband für die Diözese Hildesheim hier hilfreiche Tipps, um die Sorgen und Nöte, aber auch die Bedürfnisse der Menschen, die aus ihrem normalen Leben gerissen wurden, richtig zu verstehen. Denn mit das Schlimmste, was den traumatisierten Familien aus den Kriegsgebieten passieren kann, ist, dass sie nach ein paar Tagen ihre neue Unterkunft wieder verlassen müssen. Nämlich dann, wenn es zwischen Gästen und Gastgeber:innen vorne und hinten nicht funktioniert.

Private Unterkünfte für Kriegsflüchtlinge sollten über Kommunen angeboten werden  

"Wer Menschen aus dem Krieg eine vorläufig neue Heimat bieten will, sollte selbst belastbar und stabil sein", rät Caritasdirektor Achim Eng. Um auf die Hilfsangebote von Behörden und Organisationen zurückgreifen zu können, ist es besser, die private Unterkunft den Kommunen anzubieten und dann auf eine Zuweisung von Geflüchteten zu warten, als spontan Menschen an Bahnhöfen oder an den Grenzen anzusprechen und einzuladen. "Man sollte sich über den Beginn und das Ende einer solchen Aufnahme klar sein" rät der Direktor des Diözesancaritasverbandes. "Soll die Ferienwohnung in diesem Jahr dann noch an Urlaubsgäste vermietet werden? Ist das Kinderzimmer wirklich frei oder sind die studierenden Kinder in den Semesterferien doch zuhause?" Zudem müssen die Räume geeignet sein - z.B. abschließbar, um den Gästen Rückzug zu ermöglichen. Auch das Bad sollte abschließbar sein, um Privatsphäre zu gewährleisten. Eng: "Man muss das ein bisschen wie eine WG planen: wer putzt was, wer kocht, wer kauft ein?" Auch der Zugang zu Geld oder die Frage der Erstattung der (Neben)-Kosten sollten geklärt werden.

Flüchtlings-Netzwerke bieten Hilfe für traumatisierte Geflüchtete aus der Ukraine

Doch der große Unterschied zu einer WG sind die schrecklichen Erfahrungen der Menschen aus der Ukraine und die Sprachbarrieren. "Es kann sein, dass die Gäste ständig weinen oder von Albträumen geplagt sind, den ganzen Tag im Internet nach Nachrichten aus der Heimat suchen. Das muss man aushalten können," sagt Achim Eng. Bei schwerem Trauma braucht es professionelle Hilfe. Da lohnt sich der Kontakt zu den regionalen Flüchtlings-Netzwerken, in denen oft auch die Caritas eingebunden ist. Auch der Kontakt zu anderen Ukrainer:innen in der Region ist für die Geflüchteten wichtig. Im Kern bedeutet das, dass die Gastgeber:innen Zeit haben müssen, sich um die Belange wie Anträge und Behördengänge, um die Corona-Impfungen und andere alltägliche Fragen und Probleme kümmern zu können.

Quelle: Website Caritas Hildesheim