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Pflegende Angehörige brauchen Unterstützung

Berlin. Die ohnehin prekäre Situation pflegender Angehöriger hat sich in der Corona-Pandemie verschärft. Dringend benötigte Unterstützungsleistungen stehen kaum noch zur Verfügung

Coverausschnitt Handlungsempfehlungen mit Foto von drei Personen

Pflegende Angehörige sind in vielerlei Hinsicht unsichtbar. Sie werden weder in der Pflege- noch der Familienpolitik ausreichend berücksichtigt. Weniger Bürokratie, bedarfsgerechte Entlastungsangebote, bessere Informations- und Beratungsstrukturen - das fordert der Bundesverband "wir pflegen e.V." als Interessenvertretung und Selbsthilfe pflegender Angehöriger in eigens entwickelten Handlungsempfehlungen.

Seit Einführung der Pflegeversicherung ist die häusliche Pflege das Stiefkind der Pflegepolitik. Dabei werden über 80 Prozent der Menschen mit Pflegebedarf zu Hause gepflegt und betreut, maßgeblich von rund 7.65 Millionen pflegenden An- und Zugehörigen.

Pflegende Angehörige bilden damit das Fundament des deutschen Pflegesystems. Ohne sie würde das gesamte Pflegesystem nicht funktionieren. Durch ihre Betreuungs-, Unterstützungs- und Pflegeleistungen tragen sie maßgeblich zur Lebensqualität von pflegebedürftigen älteren und jüngeren Menschen bei.

Ihre Tätigkeit wird von vielen Angehörigen als sinnstiftend wahrgenommen, bereichert vielfach das Leben, stellt sie zufrieden, macht sie stolz und schafft enge Bindungen. Das gilt jedoch nur, wenn sie angemessene Unterstützung, Anerkennung und Mitsprache erfahren und Alltag, gesellschaftliche Teilhabe, Beruf und Pflege miteinander vereinbar sind.

Doch aufgrund fehlender Unterstützung sind viele pflegende Angehörige gezwungen, bis zur Erschöpfung und weit über ihre Kräfte hinaus Pflege zu leisten. Repräsentative Pflegereports der Kranken- und Pflegekassen mahnen, ähnlich wie "wir pflegen e. V. ":

1. Die Belastungsgrenze ist erreicht und vielfach schon überschritten.
2. Zur Sicherung der häuslichen pflegerischen Versorgung sind grundlegende Verbesserungen der
Unterstützungsangebote für Angehörige unumgänglich.

Download: Handlungsempfehlungen des Bundesverbandes wir pflegen e.V. (PDF, 1,4 MB, 44 Seiten)

Quelle und weitere Informationen: Website Wir-pflegen!