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Das Rauschen des Meeres

Cuxhaven. Wenn Wünschewagen-Fahrgast Andreas an seinen Wunschfahrttag zurück denkt, werden das Meer und die Geräusche bei ihm sein, die zu wohligen Erinnerungen geworden sind.

Foto: Betreuer mit Andreas am Strand von Cuxhaven

Der Wind, der an der Kugelbake sein Haar zerzaust hat. An das Kreischen der Möwen. An die vielen gut gelaunten Menschen auf der Strandpromenade. An die liebevollen Worte seiner Familie – Neffe Manuel, Bruder Ralf und Schwägerin Sonja. Sie sind an seinen Sehnsuchtsort hinterhergereist, um den Tag mit ihm zu verbringen. Und über allem das Rauschen des Meeres.

Das hat Wunscherfüller Maik extra für ihn aufgenommen und an seine Bezugspflegerin Claudia geschickt. Er hat es nun immer bei sich und kann es im Pflegeheim hören. Zwei Jahre hat der schwerkranke 59-jährige Andreas seine Pflegeeinrichtung nicht verlassen können. Entsprechend blass ist er, als die niedersächsische ASB-Crew ihn am Morgen zusammen mit Pflegerin Claudia in Lilienthal abholen. Ein klitzekleiner Wunsch geht für ihn schon da in Erfüllung: Wunscherfüller Marc-Oliver macht für ihn (ausnahmsweise!) Blaulicht und Horn an – Andreas, der das Down Syndrom hat, findet es toll. Auf der knapp anderthalb Stunden langen Fahrt nach Cuxhaven macht er es sich auf der Wünschewagen-Rolltrage bequem, hält ein Nickerchen, scherzt mit Pflegerin Claudia.

Entsprechend gut gelaunt kommt die besondere Reisegruppe am Ziel seiner Träume an: Die Kugelbake wird angesteuert – viele Male hat Andreas‘ Familie hier früher mit ihm Urlaub gemacht. Wahnsinnig windig ist es dort. Kurzerhand fährt Wunscherfüller Maik den ASB-Wünschewagen bis unters hölzerne See- und Wahrzeichen von Cuxhaven. Damit er sich auf dem Weg dorthin nicht festfährt, helfen viele unbeteiligte Besucher mit, weisen ihm den Weg, machen gerne Platz für unser Spezialfahrzeug.

Überhaupt ist die Hilfsbereitschaft der Menschen wieder einmal überwältigend: Neben vielen guten Tipps, wo man trotz der vielen Touristen, die an diesem Wochenende an der Küste verweilen, noch einen spontanen barrierefreien Platz im Restaurant ergattern könnte, wird die Reisegruppe von zwei fremden Frauen mit großem Herz zu heißem Kakao und Essen eingeladen – ein dickes Dankeschön an Tina und Sandra, so heißen die beiden Spenderinnen.

Ein großes Spagetti-Eis lässt sich Andreas schmecken – seine Lieben staunen, dass er so viel essen kann. Lange haben sie ihn nicht mehr so gut gelaunt, so fit, so begeistert, so gerne kommunizierend erlebt. Als ihn Marc-Oliver und Maik am späten Abend wohlbehalten in seine Pflegeeinrichtung zurückbringen, sieht er mächtig erholt aus. Glücklich. Und das liegt nicht nur an der neuen Sonnenbrille und der „Urlaubsbräune“, sondern ganz sicher auch am Strahlen, das sein Gesicht erhellt.

Quelle: Website Wünschewagen