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Studie: Die aktivierte Bürgerin

München. Die Maecenata Stiftung hat eine qualitative Erforschung der Motive von Frauen zu freiwilliger Geflüchtetenarbeit vorgelegt.

Die aktivierte Bürgerin: Eine qualitative Analyse der Motivation von Frauen zu freiwilliger Arbeit mit Geflüchteten Die Geflüchtetenschutzkrise 2015 fortfolgend hat Menschen aus verschiedensten Gründen motiviert, sich spontan und auch langfristig in der freiwilligen Arbeit mit Geflüchteten zu engagieren. Quantitative Studien belegen einen Aktivierungsschub der Zivilgesellschaft in Deutschland. Die Befunde zeigen, dass Frauen – im Vergleich zum gesamten Bereich des bürgerschaftlichen Engagements – in der freiwilligen Geflüchtetenarbeit zu einem höheren Anteil aktiv sind.

Es fehlt an qualitativen Studien zur Motivation der Engagierten und an einer Genderdifferenzierung, um Teilhabepotenziale zu erkennen. Ziel der Arbeit ist es, anhand problemzentrierter Interviews einen Einblick in die Motive von den befragten Frauen* für ein Engagement in der Geflüchtetenarbeit zu erhalten, um so zu untersuchen, inwiefern die Geflüchtetenschutzkrise auf die Aktivierung von Frauen* gewirkt hat.

Aus der Zusammenschau von quantitativen Studien, die die Motivation von Engagierten ab dem Jahr 2015 untersuchen, ergeben sich Besonderheiten des Engagementfeldes der freiwilligen Geflüchtetenarbeit. War es vor 2015 noch eine exklusive Gruppe, die sich unabhängig von etablierten Organisationen insbesondere für die Rechte von Geflüchteten einsetzte, unterstützen ab 2015 große Teile der Bevölkerung die ankommenden Menschen in unterschiedlicher Form. Die akut wahrge-nommene Krisensituation hat als Auslöser für das Engagement gewirkt und die Motive verändert.

Die qualitativen Forschungsergebnisse zeigen die Komplexität der Motive von engagierten Frauen in der Geflüchtetenarbeit auf:
In der qualitativen Analyse der Interviews wurde festgestellt, dass konkrete Auslöser und Schlüsselmomente im Zusammenhang mit der Geflüchtetenschutzkrise eine relevante Rolle für die Aktivierung aller Befragten gespielt haben. Die mediale und lokale Präsenz der akuten Notsituation war Auslöser für organisiertes Engagement, einhergehend mit der Möglichkeit direkt und lokal tätig zu werden.

Auch die mediale Wahrnehmung von einer Vielzahl von Freiwilligen hat den Eindruck vermittelt, dass durch die Zivilgesellschaft der „Krise“ begegnet werden kann und so das Motiv verstärkt, sich als Teil dieser Bewegung in Helfergruppen und Nachbarschaftsinitiativen zu organisieren. Dabei stand bei der Auswahl für die Unterstützungsform von Geflüchteten für die Befragten im Vordergrund, schnell und nach identifizierten Bedarfen zu unterstützen. Mit der Veränderung des Engagementfeldes von der akuten Nothilfe hinzu einem etabliertem Engagementfeld können die Befragten ihre persönlichen, wie auch beruflichen Fähigkeiten, auf vielfältige Weise einbringen. Zudem zeigt sich, dass sich auch NGOs und soziale Bewegungen in dem Feld verstärkt vernetzt haben und hier niedrigschwelliger Zugang für die Befragten möglich war.

Quelle und weiterlesen auf der Website der Maecenata-Stiftung