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Mittelkürzungen beim Freiwilligendienst sind falsches Signal

Berlin. Die geplante 10-prozentige Kürzung im Haushaltsentwurf der Bundesregierung für die Freiwilligendienste wird von Sachverständigen kritisch gesehen.

Expertensitzung im Bundestag

Mittelkürzungen beim Freiwilligendienst, den zahlreiche junge Menschen nach der Schule absolvieren, sind ein falsches Signal, waren sich die Sachverständigen im öffentlichen Fachgespräch zum Thema „Junges Engagement und Freiwilligendienste“ des Unterausschusses „Bürgerschaftliches Engagement“ am 21. September 2022 in Berlin einig.

Der Freiwilligendienst biete jungen Leuten Orientierung in schwieriger Zeit, trage zu gesellschaftlichem Zusammenhalt bei, fördere die Demokratie und müsse finanziell gestärkt werden. Stabil mit leichtem Aufwärtstrend seien die Zahlen junger Menschen, die sich in Deutschland Jahr für Jahr für den Freiwilligendienst entschieden, sagte Kira Bisping, Sprecherin des Bundesarbeitskreises Freiwilliges Soziales Jahr (BAK FSJ). 

Es handele sich um elf Prozent der Schulabsolventen, im Jahrgang 2021 seien dies 52.331 junge Frauen und Männer gewesen, in den letzten zehn Jahren habe diese Zahl um zwölf Prozent zugenommen. „Die Zahlen zeigen, wie robust der Freiwillige Dienst ist.“ Wichtigste Einsatzorte seien nach wie vor Kitas, Krankenhäuser und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen.

Gerade jetzt, in einer Zeit großer Umbrüche und Unsicherheiten, sei das Angebot eines Freiwilligen Sozialen Jahres wertvoller denn je für junge Menschen, von denen immer mehr unter Zukunftsängsten und psychischen Belastungen litten. Der Freiwilligendienst mit seiner kontinuierlichen pädagogischen Begleitung biete in dieser Situation einen festen Rahmen und stifte Orientierung.

Bisping kritisierte, die Mittelkürzungen im Haushaltsentwurf der Bundesregierung um zehn Prozent seien nur schwer verkraftbar. Das könne man höchstens ein Jahr lang durchstehen. Die Träger versuchten bei den Ausgaben zu optimieren, wo immer es passe. Aber sie benötigten auch Planungssicherheit. „Um die Qualität zu halten, braucht es zukünftig mindestens den bisherigen Mitteleinsatz.“ Einer Dienstpflicht für alle erteilte sie eine Absage. Der Freiwilligendienst funktioniere gut, es gelte die Bedingungen in diesem Rahmen attraktiver zu gestalten, da gebe es noch Potenzial.

Ein verpflichtendes Engagement lehnte auch Claudio Jax, Vorstandsmitglied beim AKLHÜ e.V., Netzwerk und Fachstelle für internationale Personelle Zusammenarbeit, ab. Aber die Politik solle über die Schaffung eines Rechtsanspruchs auf Förderung eines Platzes im Freiwilligendienst nachdenken.

Textauszug - weiter lesen auf der Website des Bundestages

Quelle: Website Bundestag