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Wunschfahrt ins Scharoun Theater Wolfsburg

Wolfsburg. Das Scharoun Theater in Wolfsburg war das Ziel der ersten Wunschfahrt des Jahres: Helga, eine 78-jährige Krebspatientin, wollte einmal noch das Neujahrskonzert sehen, hören, erleben.

Wunschwagen mit Fahrgästen

Als die beiden Wunscherfüllerinnen Svenja und Sarah im Hospiz Braunschweig eintreffen, sitzen ihre Wunschfahrtgäste schon abfahrbereit im Zimmer. Richtig schick haben sich Helga und ihr Ehemann Wolfgang gemacht. Es ist ja schließlich ein besonderer Tag für die beiden - die Krebspatientin hat ihr Zimmer, in dem so viele Erinnerungen an ihr aufregendes Leben an den Wänden hängen, nämlich schon lange nicht mehr verlassen können.

Für Jemanden wie Helga, die als Triathletin, Tänzerin, Sängerin und Weitgereiste stets auf Achse war, sicherlich nur schwer auszuhalten. Und so sprudelt es auf dem Hinweg zu Helgas Sehnsuchtsort, dem Scharoun Theater in Wolfsburg, nur so raus aus ihr. Unsere Wunscherfüllerinnen werden schnell zu vertrauten Wegbegleiterinnen, sie erfahren: In Barcelona hat Helga getanzt. Einen Weinladen eröffnet. Indien und Afrika besucht. Bei einer Fahrradtour von Salzgitter nach Linz in Österreich den ersten Platz gemacht. Immer dabei: Ehemann Wolfgang, der die Abenteuer ihrer 53 Ehejahre und das strahlende Lächeln seiner Liebsten in tausenden von Bildern festgehalten hat. Die gemeinsame Geschichte des Paares - sie füllt ein ganzes Buch.

Auch unterwegs auf der Wunschfahrt weicht Wolfgang keinen Schritt von Helgas Seite, kümmert sich rührend. Und ganz der alte Feuerwehrmann, der er ist, greift er der ASB-Crew tatkräftig unter die Arme - sei es bei der Trage oder dem Rollstuhl. So geht es für unsere Reisegruppe mühelos in das von Scheinwerfern angeleuchtete Theater. Ein Neujahrskonzert will die 78-jährige Weltenbummlerin erleben. Unzählige Male hat sie das im Fernsehen gesehen, aber noch nie live. Die Vorfreude der beiden ist deutlich zu spüren, zu sehen und zu hören.

Helga staunt über sich selbst. Wie gut es ihr, gerade nach diesen schweren letzten paar Wochen, geht. Getragen von der Musik und der Vorfreude, lässt dieser Abend ein Aufblühen letzter Energien zu. Bilder aus der Vergangenheit werden geweckt, machen glücklich: Das rote Kleid der Sopranistin erinnert an ihre Tanzkleider, an Lebensfreude, richtig gute Zeiten. Bis ganz zum Schluss will Helga bleiben, saugt den Radetzkymarsch von Strauss auf, erfreut sich an den Standing Ovations der anderen Gäste, den tosenden Applaus.

Auf dem Rückweg ins Hospiz ruft sie ihren Sohn an, schwärmt vom schönen Abend. So kann auch er teilhaben an diesem erfüllten Herzenswunsch, unserem ersten in 2023. Tausend Dank an die wunderbaren Wunscherfüllerinnen, die diesen Tag mit so viel Herzenswärme begleitet haben.

Quelle: Website ASB Niedersachsen