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Wunschfahrt: Zwei Schwestern nehmen Abschied

Hannover. Fahrt zu einem Treffen mit ganz viel Herz.

Zwei Schwestern im Wünschewagen

Zweieinhalb Jahre haben sich Renate und ihre Schwester Hannelore nicht gesehen. Schuld daran war die Corona-Pandemie, die schwere Krankheit der jüngeren Renate und das weit entfernte Zuhause der Älteren in Bad Kreuznach. Doch der Kontakt zwischen den beiden Frauen ist dennoch innig. Jeden Tag telefonieren sie per FaceTime miteinander – und das, obwohl sie bereits 93 und 94 Jahre alt sind.

Jetzt durften sich die beiden Frauen ein vermutlich letztes Mal in die Arme schließen – dank des ASB-Wünschewagens. Sich noch einmal so richtig fest in den Arm nehmen dürfen – das haben sich die beiden Frauen von Herzen gewünscht.

Die Reise begann im Hospiz Salzgitter. Und kaum dass die beiden ASB-Wunscherfüllerinnen Julia und Anastasia mit ihrem aufgeregten Gast Hannelores Zimmer im betreuten Wohnen in Bad Kreuznach betreten, liegen sich die beiden Schwestern in den Armen, drücken sich. Die Begeisterung – sie ist greifbar. Bis kurz vor der Abreise hätten beide nicht daran geglaubt, dass der Ausflug wirklich wahr werden könne.

Dass es tatsächlich Menschen gibt, die sich Zeit nehmen würden, zwei alte Damen noch einmal so glücklich zu machen, erzählen sie später bei Kaffee und Kuchen. Die beiden ASB-Helferinnen, aber auch Bezugspflegerin Nicole aus dem Hospiz Salzgitter, die sich für diese Wunschfahrt extra frei genommen hat, sollen dabei bleiben, werden in die Familie aufgenommen. Herzlich! Sohn Heinrich, der ebenfalls mitgereist ist, freut sich, Mama und Tante so fröhlich zu sehen.

Essen gehen sie dann in Bad Kreuznach. Für die beiden Schwestern gibt es Spaghetti Carbonara – das mögen sie beide gerne. Und danach auf einen Spaziergang durch den Park zu den Salinen. „Etwas für die Gesundheit tun“, schlägt Hannelore vor. Dann wird es emotional. Weil Renate beim Geburtstag ihrer großen Schwester im August vermutlich nicht mehr dabei sein wird, baut sie für ihr „Schätzelein“, wie sie ihren Lieblingsmenschen zärtlich nennt, schon heute einen Gabentisch auf. Marmelade ist drauf. Streichwurst. Ein besonderes Familienbild. Und angesichts dieser liebevollen Geste müssen wirklich alle Beteiligten der kleinen Reisegruppe schlucken.

Auf der Rückfahrt zurück ins Hospiz Salzgitter will Renate nicht schlafen. Nichts verpassen. Sie sitzt hinten im Wünschewagen und lässt diesen wunderbaren Wunschfahrtag Revue passieren, saugt jede Minute dieser besonderen Reise in sich auf.

Quelle: Website ASB Niedersachsen