Der „Tag der Selbsthilfe und Gesundheit“ in der Alten Weberei in Nordhorn am Samstag, 14. Oktober, hat sich als großer Erfolg erwiesen. Die haupt- und ehrenamtlichen Veranstalter blicken hoch zufrieden zurück auf die von langer Hand geplante Großveranstaltung. Sie rückte die Grafschafter Selbsthilfegruppen in den Fokus und sprach gesundheitsrelevante Themen an. Das schneidige Motto des Tages: "Selbst hilft!"
Adressiert an die zahlreich anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Grafschafter Selbsthilfe sagte Dr. Annegret Hölscher, Leiterin des Büros für Selbsthilfe und Gesundheit im Gesundheitsamt des Landkreises: „Euer Engagement beeindruckt mich wieder. Ich erlebe, mit wie viel Herzblut ihr ehrenamtlich das Ganze wuppt – immer um sich und anderen zu helfen. Ohne euren Einsatz wäre dieser Tag nicht möglich gewesen.“
Aktuell gebe es 75 Themenfelder, die in der Grafschaft durch Selbsthilfearbeit behandelt werden: „Bei psychischen und körperlichen Erkrankungen, für Betroffene, für Eltern, für Angehörige. Um persönliche Krisen zu bewältigen, um den Austausch zu ermöglichen, um Gemeinschaft zu erleben: In der Grafschaft haben somit zirka 10.000 Menschen direkt oder indirekt mit Selbsthilfe zu tun.“ Der Grafschafter Landrat Uwe Fietzek freute sich, dass bereits zum neunten Mal eine solche Veranstaltung in der Grafschaft auf die Beine gestellt werden konnte. Er erinnerte daran, dass schon 1999 erstmals ein „Tag der Selbsthilfe“ stattgefunden hat – und dass ebenfalls seit 1999 die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Landkreises besteht, in welcher die unterschiedlichen Gruppen organisiert sind.
Sein Dank galt mithin einerseits den Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsamt und andererseits in besonderer Weise den vielen Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern. Er betonte dabei: Auch wenn dieses Engagement meist im Verborgenen geschehe, solle es doch gesehen und wertgeschätzt werden – und dafür biete der „Tag der Selbsthilfe und Gesundheit“ die optimale Plattform. Spannende Einsichten bot anschließend Prof. Dr. Nils Schneider von der Medizinischen Hochschule Hannover mit seinem Vortrag „Gesundheitsversorgung im Wandel: Wohin geht der Weg?“ Seine Kernaussage: Das heutige Gesundheitswesen in Deutschland ist zu „parzelliert“.
Auch wenn alle Beteiligten ihre Arbeit gut machten, bedürfe es mehr Abstimmung zwischen den einzelnen Akteuren: „Wir brauchen eine Versorgung aus einem Guss“, lautet sein Fazit. Der Mensch mit seinen Bedürfnissen müsse dabei im Mittelpunkt stehen.
(Textauszug.) Weiterlesen auf der Website des Selbsthilfebüros Niedersachsen