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Das Soziale als Wirtschaftsfaktor

Hannover. Der Paritätische Niedersachsen hat ein Positionspapier zur Bedeutung des Sozialen als Wirtschaftsfaktor veröffentlicht.

Gruppenbild mit ausgestreckten Armen

Die Freiwillige Wohlfahrtspflege ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Niedersachsen. Der Verbandsrat des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen hat in seiner jüngsten Sitzung das Positionspapier „Ein wirtschaftlich und sozial starker Partner: Die freigemeinnützige Sozialwirtschaft als Wirtschaftsfaktor“ einstimmig beschlossen.

Das Papier betont die Bedeutung des Sozialen als Wirtschaftsfaktor und fordert die Politik auf, die Branche gleichrangig mit der gewerblichen Wirtschaft zu fördern und gemeinsam Potenziale zu nutzen. Die Verbandsratsvorsitzenden Ulla Klapproth und Kurt Spannig betonen: „Angesichts von Fachkräftemangel und der digitalen Revolution muss die freigemeinnützige Wohlfahrt endlich entsprechend ihrer Rolle wahrgenommen und gefördert werden.“

Die Zahlen sprechen für sich: Die Freie Wohlfahrtspflege beschäftigt in Niedersachsen mehr als 302.000 Mitarbeiter*innen (was einem Anteil von 7,2 Prozent aller Erwerbstätigen entspricht) und betreibt 6.000 Einrichtungen und Dienste. Zudem engagieren sich über 500.000 Ehrenamtliche in dieser Branche. Damit ist sie einer der größten Arbeitgeber im Bundesland. Die Bruttowertschöpfung der Branche lag 2020 bei 22,6 Milliarden Euro, was einem Anteil von 8,2 Prozent an der gesamtwirtschaftlichen Leistung entspricht.

Diese Leistung geht jedoch über den reinen Umsatz hinaus: Durch Angebote in der Kinderbetreuung, Assistenz und Pflege sichert die Freie Wohlfahrtspflege zahllose Fachkräfte für die gewerbliche Wirtschaft. Andernfalls würden vor allem Frauen weiterhin die Care-Arbeit für Kinder und Ältere übernehmen und dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen – ein verheerendes Szenario für Industrie und Dienstleistungssektor.

Da die Branche gemeinnützig handelt und den Kriterien für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nicht entspricht, stehen ihr Förderungen der Wirtschaft wie zum Beispiel in den Bereichen wie Digitalisierung, KI oder Automatisierung nicht offen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Status der steuerlichen die Bildung von Rückstellungen aus Gewinnen erheblich erschwert und so Investitionen in Zukunft im Zweifelsfall unmöglich macht.

Download: Positionspapier Paritätischer

Quelle: Website Paritätischer