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Ohne Ehrenamtliche gäbe es die Kleiderkammer in Friedland nicht

Hildesheim. Von seiner wegweisenden Arbeit in der Kleiderkammer Friedland berichtet Freiwilligendienstler Clemens Heck.

Clemens Heck beim Kleider sortieren

Das Grenzdurchgangslager der Caritas in Friedland ist eine Aufnahmeeinrichtung für Spätaussiedler:innen, Asylbewerber:innen und Flüchtlinge, die im Rahmen legaler Aufnahmeprogramme nach Deutschland einreisen. In der dazugehörigen Kleiderkammer erhalten die Menschen für einen minimalen Geldbetrag gut erhaltene gespendete Kleidung und kleinere Haushaltsgegenstände.

Um die Zeit bis zum nächsten Studienbeginn zu überbrücken, hat sich Clemens Heck für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Jungen Caritas entschieden: „Für mich ist es wichtig, die Zeit sinnvoll zu nutzen. Hier in der Kleiderkammer des Grenzdurchgangslagers Friedland kann ich einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten.“

„Ich lerne schon nach sehr kurzer Zeit viel Neues“, erzählt Freiwilligendienstler Clemens, „Statt abstrakter Krisenberichte bekomme ich ein Gesicht zu den Geschichten der geflüchteten Menschen.“ Der Neu-Göttinger konnte sogar schon kleine Erfolgsmomente feiern: „Ich habe die Ambition, etwas Arabisch zu lernen. Mit den Worten, die ich bisher gelernt habe, konnte ich mich schon mit einigen Menschen hier direkt verständigen und ihnen helfen, ohne dass ich jemanden zum Dolmetschen brauchte.“

Neben Clemens arbeiten 20 Ehrenamtliche, die meisten im Rentenalter, regelmäßig in der Kleiderkammer. Sie sortieren mittwochs die Waren und helfen donnerstags und montags bei der Ausgabe. Wenn im Grenzdurchgangslager viel los ist, öffnet die Kleiderkammer auch dienstags. „Die Ehrenamtlichen sind alle sehr engagiert und springen auch ein, wenn mal jemand ausfällt. Einen Freiwilligen als Backup zu haben ist trotzdem sehr erleichternd“, berichtet Melanie Schewe, „ohne sie alle wäre die Arbeit in der Kleiderkammer nicht möglich“.

Eine Ehrenamtliche ist die 68-jährige Marie-Luise Schwarz. Sie engagiert sich seit Beginn im Januar 2013 in der Kleiderkammer. Die Dankbarkeit, das Lächeln der Kinder motivieren sie: „Die Menschen, die ins Grenzdurchgangslager kommen, haben ihre Heimat verloren. Es ist unsere moralische Verpflichtung den Leuten zu zeigen, dass wir für sie da sind und ihnen helfen.“

Marie-Luise Schwarz hat in den elf Jahren in der Kleiderkammer schon viele Freiwillige begleitet und weiß, dass sie nicht nur eine große Hilfe für die Kleiderkammer sind, sondern sie auch selbst vom Freiwilligendienst profitieren: „Das Jahr wird einen großen Einfluss auf Clemens’ weitere Entwicklung haben.“ Für Clemens ist das FSJ auch ein Weg in die Selbstständigkeit: „Wenn man gerade von zu Hause ausgezogen ist, hilft ein Freiwilligendienst, sich selbst besser kennenzulernen, auch weil man nebenbei keinen Leistungsdruck hat wie im Studium.“

Quelle: Website Caritas Hildesheim