Vor kurzem fand im ZEDITA in Hameln eine spannende Informationsveranstaltung mit dem Titel „Ehrenamtsbank – Sargnagel für das echte Ehrenamt oder Revolution im Sozialbereich?“ statt. Organisiert vom Landkreis Hameln-Pyrmont, widmete sich die Veranstaltung der kontroversen Diskussion über ein neues Konzept zur Förderung und Strukturierung des Ehrenamts.
Das innovative Modell der Ehrenamtsbank basiert auf einem Zeitgutschriften-System. Ehrenamtliche können Leistungen in den Bereichen Erziehung und Unterstützung im häuslichen Umfeld erbringen und dafür Zeitgutschriften auf einem persönlichen Konto sammeln. Diese angesparte Zeit steht den Kontoinhabern später selbst zur Verfügung, etwa für Unterstützung bei der Haushaltsführung oder bei der Betreuung im Alter.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, ob dieses Modell eine Bereicherung für das Ehrenamt darstellt oder ob es durch die Formalisierung und Monetarisierung grundlegende Werte des Ehrenamts gefährdet. Experten und Praktiker beleuchteten dabei sowohl die Chancen – wie die bessere Organisation und langfristige Bindung von Ehrenamtlichen – als auch die Risiken, etwa die Sorge, dass das Ehrenamt an Spontaneität und Uneigennützigkeit verlieren könnte.
Die Diskussion zeigte deutlich, wie polarisiert die Meinungen zu diesem Ansatz sind. Während einige Teilnehmer das Potenzial für eine nachhaltige Weiterentwicklung des Ehrenamts sahen, mahnten andere, die Grundprinzipien des Ehrenamts – wie die Freiwilligkeit und uneigennützige Motivation – zu bewahren.
Die Veranstaltung bot allen Teilnehmenden reichlich Raum, ihre Perspektiven einzubringen und gemeinsam über die Zukunft des Ehrenamts zu diskutieren. Das Modell der Ehrenamtsbank könnte ein bedeutender Schritt hin zu einer besseren Vereinbarkeit von Ehrenamt und den Anforderungen der modernen Gesellschaft sein.
Weitere Informationen und die Folienpräsentation der Veranstaltung finden Sie auf der Website des Landkreises Hameln-Pyrmont.
Quelle: Website Landkreis Hameln-Pyrmont