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Selbsthilfe: Gemeinsam in der Gruppe stark

Berlin. Die 44. Jahrestagung der DAG SHG Selbsthilfe im Fokus: Austausch, Unterstützung und neue Impulse

Impression von der Veranstaltung

Vom 16. bis 18. September 2024 fand in Berlin die 44. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V. (DAG SHG) statt. Rund 150 Teilnehmende – Selbsthilfeaktive, Fachkräfte und Multiplikator*innen – kamen zusammen, um sich über aktuelle Themen, praktische Lösungen und die Weiterentwicklung der Selbsthilfe auszutauschen. In diesem Jahr stand die „Gruppe“ als Herzstück der Selbsthilfe im thematischen Zentrum der Tagung.

Die Gruppe im Mittelpunkt
Gerade in Zeiten von Krisen, Krankheiten oder persönlichen Herausforderungen bietet der Austausch mit Gleichgesinnten eine wichtige Unterstützung. Die Gruppe kann dabei helfen, Probleme besser zu bewältigen, und stärkt durch gemeinsame Erfahrungen den Einzelnen.
Die Tagung beleuchtete die Gruppe aus verschiedenen Perspektiven: psychologisch, soziologisch, philosophisch und praktisch. Neben den positiven Wirkungen wurden auch die Herausforderungen und Ambivalenzen von Gruppendynamiken betrachtet. Die Teilnehmenden diskutierten, wie Gruppenprozesse wirken und welche Rolle sie in der Selbsthilfe spielen.

Ein Blick in die Zukunft: Tag der Selbsthilfe ab 2025
Ein besonderes Highlight war die Ankündigung eines bundesweiten Tags der Selbsthilfe, der erstmals am 16. September 2025 stattfinden wird. Dieses neue Format, initiiert von der DAG SHG und der NAKOS, soll die Vielfalt und Bedeutung der Selbsthilfe sichtbar machen. „Alle Aktiven und Organisationen sind eingeladen, eigene Aktionen zu planen, um den Tag mitzugestalten“, erklärten Klaus Grothe-Bortlik (Vorstand DAG SHG) und Dr. Jutta Hundertmark-Mayser (NAKOS-Geschäftsführerin).

Fachvortrag: Gruppen verstehen und nutzen
Professor Dr. Bernhard Strauß eröffnete die Tagung mit einem Fachvortrag zum Thema „Die Gruppe aus neurobiologischer, anthropologischer und psychologischer Sicht“. Er beleuchtete Gruppenphänomene sowohl im Alltag als auch im therapeutischen Kontext. Anhand von Beispielen wie Fußballfans oder TV-Formaten zeigte er auf, wie Gruppen unser Leben prägen und welche positiven wie negativen Erfahrungen sie mit sich bringen.
Besonders in der Gruppentherapie entfalten Gruppen eine heilende Wirkung: Die Teilnehmenden erkennen, dass andere ähnliche Herausforderungen erleben. Das gibt Hoffnung und schafft Verbindung. Die gegenseitige Unterstützung stärkt das Selbstvertrauen und eröffnet neue Perspektiven. Studien zeigen zudem, dass Gruppenprozesse die neuronale Entwicklung fördern können, etwa durch emotionale Unterstützung oder die Verarbeitung früher Erfahrungen.

Weitere Informationen zur Jahrestagung und zur Pressemitteilung finden Sie auf www.dag-shg.de.

Foto: DAG SHG-Jahrestagung Berlin - Copyright Kathleen Friederich